Heute erscheint mit dem Track „Streamingbetrug“ der dritte Teil aus Taby Pilgrims und Lisers Kollaboprojekt „JA“. Alle zwei Wochen veröffentlichen sie eine neue Single und Musikvideo sowie zusätzlich eine Folge ihrer Mockumentary, in der sie von einem Kamerateam als aufstrebende Newcomerinnen begleitet werden. Bei ihrem Versuch die Karriereleiter zu erklimmen, stehen sie immer wieder vor finanziellen Herausforderungen. In der heute erscheinenden Folge kommt ihr ominöser Manager erneut mit einer fragwürdigen Idee um die Ecke – und verleitet die beiden Künstlerinnen zum „Streamingbetrug“.
Hier könnt ihr die Streams des Songs ganz legal pushen:
Spotify: https://spoti.fi/3sW60OA
Deezer: https://bit.ly/38toFKM
Apple Music: https://apple.co/3wRF9FV
Amazon Music: https://amzn.to/3MVOpOT
„2 Millionen Streams, fast 30 Cent bei Spotify“ – kommentiert Taby Pilgrim in der Mockumentary zynisch den überraschenden Erfolg ihrer Streamingzahlen. Ihr Manager schafft es zwar, sie davon abzuhalten, die wahre Geschichte hinter diesem Fortschritt bzw. sein Geschäftsgeheimnis auszuplaudern – dafür gehen Liser und Taby Pilgrim mit dem Featuregast Zirkel noch einmal näher auf die schmutzigen Deals des Musikbusiness auf dem Track ein. Mit der trappigen Autotone-Nummer und als Agentinnen in Matrix-Ästhetik decken sie den „Streamingbetrug“ auf und setzen sich mal wieder kritisch damit auseinander, wie einige Rap-Karrieren überhaupt zustande kommen.
„Und siehst du mein Gesicht in den Anzeigen / die ich bezahl von Spotimoney, musst du dranbleiben / denn ich könnt‘ tagelang am Stück und nur aus Fun reimen / und durch Cash die ganze Deutschrapszene anleinen.“ (Liser)
Hier findet ihr das Musikvideo und die neue Folge von „Streamingbetrug“:
Wer die ersten Folgen noch nicht kennt, kann dies hier nachholen:
Folge 1 „Popstar ist kein Vollzeitjob“
Folge 2 „Berliner Luft“
Auf ihrem Collabo-Konzeptalbum „JA“ arbeiten Liser aus Köln und Taby Pilgrim aus Essen ihre persönlichen Erfahrungen im Musikbusiness auf und veröffentlichen mit jedem Track einen Teil ihrer satirischen Mini-Serie. Ohne Absicht auf politischen Content entsteht durch ihre eigene Betroffenheit doch ziemlich viel Gesellschaftskritik und Feminismus: Rants gegen Sexismus, die hiesige Rapszene und cis Männer sind bei der Frage nach ‚Frauen im Rap‘ halt einfach zu erwarten. Die beiden Rapperinnen weisen Internet-Trolle in ihre Schranken, kontextualisieren die Bedeutung von Sexarbeiterinnen für westlichen Wohlstand und schreiben den Sims eine Liebeserklärung. Taby Pilgrims technisch hochwertiger Rapstil in Kombination mit Lisers experimentellen Pop-Einflüssen erschaffen auch musikalisch ein spannendes und abwechslungsreiches Werk: Über krasse Autotune-Banger hagelt es nur so an Punchlines. Auf der Platte schütteln sich Rap mit Pop und sogar Country-Songs die Hände. Eine Mischung, die es so im HipHop vermutlich noch nie gab – dass es diesen Bedarf jedoch gibt, beweisen Liser und Taby Pilgrim mit ihrem Album „JA“.