Während ein Großteil der Rapszene mit Autos, Uhren und Schmuck um die Wette flext, skizziert Skuff Barby auf ihrer neuen Single das eigene Streben nach Luxus trotz ihrer kritischen Haltung gegenüber dem Kapitalismus. Auf „Material Girl“ erleben wir eine Skuff Barby, die nicht nur ihre Stimme außergewöhnlich in Szene setzt – sie spielt auch gekonnt mit den verschiedenen Ebenen, die sie dem Thema widmet. Sei es das Augenzwinkern zwischen den Zeilen, wenn sie von ihrem Wunsch nach grenzenlosem Reichtum rappt („Eine Villa auf Hawaii könnt‘ ich auch gebrauchen„) oder die knallharte Attitude bei all der aufkommenden Wut über soziale Ungerechtigkeit („Es macht Rampampam aus der Fire Gun„). Die Rapperin und Sängerin aus Köln träumt von einer Utopie, in der Geld keine Rolle spielt und ist immer wieder erstaunt über die ungeahnten Kräfte, die der einhergehende Leistungsdruck in ihr freisetzt – andererseits sind ihr die Schattenseiten neoliberaler Maxime durchaus bewusst.
„Nein, ich such nicht deine Friendship /
Findest mich da, wo das Geld ist /
Male mir mein Weltbild /
Auf der Suche nach dem Big Deal /
Dreh’n durch, so wie Hot Wheels /
Frag’ mich, wo das endet„
Doch solange Existenzängste den Alltag prägen, ist es kaum möglich, sich von dem Hustle abzugrenzen. Skuff Barby gelingt es auf beeindruckende Art und Weise mit „Material Girl“ sowohl einen clubtauglichen Hit zu releasen als auch eine Hymne für all jene ins Leben zu rufen, die keine Lust mehr auf broken Lifestyle haben.
Hier findet ihr „Material Girl“ auf den Streamingseiten: https://linktr.ee/material_girl_by_skuff_barby
Das dazugehörige Musikvideo, für das sich Peat (Regie, Kamera) verantwortlich zeigt, visualisiert die unstillbaren Wünsche nach immer größerem Luxus in Form von Skuffys überzeichneten Outfits, die teilweise aus nichts geringerem bestehen als Geldscheine selbst. Am Anfang ist sie noch in Alltagskleidung zu sehen, im Laufe des Songs präsentiert sie jedoch immer mehr spektakuläre Designs. Auch die schneller werdenden Schnitte stehen sinnbildlich für das unaufhörliche Streben, immer höher, schneller und weiter zu kommen. Die cleane Studio-Ästhetik mit Fokus auf Skuff Barby und ihre Performance erinnert an ein extravagantes Modemagazin-Shooting und schafft so die perfekte Atmosphäre für „Material Girl“.