in einer Zeit, in der die Welt um uns herum nach und nach vor die Hunde zu gehen droht, werden emotionale Safe Spaces wichtiger denn je. Karla Lee schenkt uns mit ihrem heutigen Release “INTIMATE” also nicht nur ein musikalisch spannendes Debütalbum – sondern auch einen wertvollen Reminder, sich mehr mit den eigenen Emotionen, Bedürfnissen und Grenzen zu befassen. Wie das aussehen kann, zeigt uns die vieltalentierte R&B-Künstlerin aus Köln eindrucksvoll auf sieben Tracks und nimmt ihre Hörer*innen mit auf einen Deep Dive in die verschiedenen Nuancen ihrer Gefühlswelt. Dabei macht sie keineswegs Halt vor schmerzhaften Themen wie Bindungsängste, Verlust oder Selbstzweifel – viel mehr konfrontiert sie sich bewusst mit ihren emotionalen Schattenseiten und lässt uns an dem persönlichen Aufarbeitungsprozess teilhaben. Auf „INTIMATE“ verwandelt die Newcomerin ihre intimsten Gedanken in lyrisches Gold und legt sie mit ihrer warmen, tiefen Stimme gekonnt über einen dichten, atmosphärischen Klangteppich. Mal zärtlich und behutsam, dann wieder aussdrucksstark und von tiefsitzenden inneren Dämonen geprägt, skizziert Karla Lee mit ihrem Albumdebüt eine Utopie, in der alle Gefühle erstmal valide sind und schafft sich damit nicht nur selbst einen Safe Space – sie ermutigt auch uns dazu, aufkommende Emotionen nicht länger zu unterdrücken.
“Try to hide from loneliness /
Try to love your ignorance”
(„Love Drunk“)
Karla Lee schreibt nicht nur ihre Lyrics zur Gänze selbst, sie war außerdem auch maßgeblich an der Produktion beteiligt. In den letzten zwei Jahren hat sie zusammen mit den Co-Producern Lambert Windges und Julian Schneidein unverkennbares Sounddesign entworfen, in dem Neo-Soul, R&B der 80er- und 90er-Jahre sowie elektronische Elemente miteinander verschmelzen. Auf „INTIMATE“ treffen gesampelte, reversed, gepitchte oder verzerrte Vocals aufeinander, eingebettet in ein elektronisches, düsteres Bass- und Drum-Arrangement. Die innovativen Instrumentals bilden nicht nur den perfekten Rahmen für die vulnerablen Strophen – sie sorgen auch auf musikalischer Ebene für einen mehr als gelungenen Szene-Einstand.