Die Rapperinnen Liser und Taby Pilgrim veröffentlichen ihre neue Single „Nutten im Westen“ – auch heute wieder mit einem Musikvideo sowie einer Folge aus der Mockumentary. Passend zum Inhalt des Songs wagen die Künstlerinnen damit einen spannenden musikalischen Mix aus Country- und Rap-Elementen. Cowboys stehen allerdings nicht im Fokus, sondern Menschen, die tatsächlich für Wohlstand und Infrastrukturen sorgten: Sexarbeiterinnen. „Prostitution hat den Westen gebaut“ heißt es in der historisch-musikalischen Analyse der beiden Rapperinnen und erschafft ein neues und wertschätzendes Framing von „Nutten im Westen“.
„Bei uns im Westen wird gefeiert, denn alle Huren wissen genau / fern von den Augen ihrer Freier, wird die Kohle nicht für Weiber oder Whisky verhaun‘ / und sie lächeln von ihren Betten voll Diamonds / bis jeder Bauherr unter ihren Stiefeletten einknickt / bauten Straßen, bauten Wohnraum, bauten Schulen / ein Hoch auf die Huren.“
Hier könnt ihr den Song ab sofort streamen:
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Deezer: https://bit.ly/3ABbqTQ
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In der neuen Folge der Miniserie besuchen die aufstrebenden Newcomerinnen eine Fortbildung – speziell für weibliche Musikerinnen. Doch statt Support dafür zu bekommen, weniger Probleme in der Branche zu haben, sollen sie vom Seminarleiter (gespielt von Gast-Star MC Smook) lernen, wie sie weniger Probleme machen. Auf die Aussage des Seminarleiters, dass die Emanzipation der Frau noch nie zu etwas Gutem geführt habe, stimmen Liser und Taby Pilgrim ihre musikalische Geschichtsstunde über Sexarbeiterinnen im ‚Wilden Westen‘ an. Dementsprechend liefern sie auch im Musikvideo eine hochwertige Kulisse und Kostüme im Western-Stil.
Hier findet ihr die neue Serienfolge und das Musikvideo von
„Nutten im Westen“:
Mit „Nutten im Westen“ erscheint heute die vorletzte Auskopplung aus Lisers und Taby Pilgrims gemeinsamen Projekt. Ihr Kollabo-Konzeptalbum „JA“ erscheint am 22. Juli arbeitet die persönlichen Erfahrungen mit dem Musikbusiness der Künstlerinnen auf. Ohne Absicht auf politischen Content entsteht durch ihre eigene Betroffenheit doch ziemlich viel Gesellschaftskritik und Feminismus: Rants gegen Sexismus, die hiesige Rapszene und cis Männer sind bei der Frage nach ‚Frauen im Rap‘ halt einfach zu erwarten. Die beiden Rapperinnen weisen Internet-Trolle in ihre Schranken, kontextualisieren die Bedeutung von Sexarbeiterinnen für westlichen Wohlstand und schreiben den Sims eine Liebeserklärung. Taby Pilgrims technisch hochwertiger Rapstil in Kombination mit Lisers experimentellen Pop-Einflüssen erschaffen musikalisch ein spannendes und abwechslungsreiches Werk: Auf der Platte schütteln sich Rap mit Pop und sogar Country-Songs die Hände. Eine Mischung, die es so im HipHop vermutlich noch nie gab – dass es diesen Bedarf jedoch gibt, beweisen Liser und Taby Pilgrim mit ihrem gemeinsamen Album „JA“.