„Das ist der Anrufbeantworter von FC Chaya: Falls du ’n Crush hast, drück die 1, falls du Herzschmerz hast, drück die 2, falls du Gästeliste brauchst, drück die 3!“ – mit diesen Worten richtet sich Ebow in den ersten Sekunden ihres neuen Albums an alle Chayas, die Support brauchen. Damit stellt die Rapperin aus Berlin gleich zu Beginn klar, welche Bedeutung das heutige Release neben einem weiteren Meilenstein ihrer Diskografie noch hat. „FC Chaya“begreift sich nicht nur als musikalisches Manifest einer Künstlerin, die seit jeher ihr ganz eigenes Soundbild sowie feinsinnig lyrische Zeilen miteinander vereint – der Longplayer schafft auch einen Raum für alle Queers, mit der eindringlichen Message: „Egal, wie schlimm es gerade ist – there will be better times, für jede:n von uns.„. Der Fokustrack „Ebru’s Story“ dient als Vertrauensvorschuss und Ebows persönliche Katharsis zugleich und erzählt von den unterschiedlichen Episoden ihres inneren und äußeren Outings. Die Ausnahmekünstlerin teilt auf dem Song intimste Erinnerungen und nimmt uns auf nahbare Art und Weise mit in ihre Vergangenheit. Wir dürfen Ebow auf ihrer Suche nach Identität begleiten und erfahren von tiefsitzendem Schamgefühl, diffusen Ängsten und suizidalen Gedanken. Sie schafft damit nicht nur eine wertvolle Identifikationsfläche für junge, queere Menschen, sondern beweist außerdem Storytelling-Künste auf höchstem Niveau.
„Ich war unterwegs, machte mein Ding /
Mama sagte ’sie ist beschäftigt mit rappen und singen‘ /
Das letzte woran sie dachte ist, dass ich lesbisch bin /
Und ich wollt einfach keinen Stress in ihren Stress reinbringen /
Bis ihre Schwester gecheckt hat, dass irgendwas nicht stimmt“
Ob back-in-the-days-Vibes mit tiefgreifender Botschaft wie auf „Ebru’s Story“, unumgängliche politische Botschaften („Free.“), hitverdächtige, queere Hymnen mit flirty Attitüde („Lesbisch“, „Big Simpin“, „Chayas Worldwide“, „Do ya?“) oder intime Romantik in Form von Balladen oder R’n’B-Vibes („Lightspeed“, „Juicy“, „Bodies“, „Gott weiß“ – die Essenz der „FC Chaya“-LP findet sich in der DNA aller zwölf Tracks wieder: Liebe. Produziert wurden die Songs hauptsächlich von walter p99 arke$tra, für den Beat von „Big Simpin“ zeigt sich die Produzentin SIRIN verantwortlich, das Instrumental von „Gott weiß“ stammt von Luciana Gramacho.
Das Musikvideo zu „Ebru’s Story findet ihr ab sofort auf YouTube: