ab sofort gibt es eine neue Hymne für die kollektive Wut menstruierender Personen: „PMS“ von Berliner Musiker:in Gigolo Tears erscheint heute über Audiolith, die Musikvideo-Premiere findet um 18 Uhr als Kollaboration mit dem Picky Magazin statt. Das Solo-Projekt des nicht binären Artists Chris Schalko bewegte sich bislang zwischen softem Indiepop und empowerndem Kuschelrock – „PMS“ zeigt in Form einer zerbrechlichen Klavierballade eine neue musikalische Facette. Gigolo Tears verarbeitet zyklusbedingte Wut und einhergehende, selbstzerstörerische Zweifel auf lyrisch versierte Art und Weise und erzeugt durch die verletzliche Stimme allen voran Nahbarkeit. Zwischen instrumentaler Traurigkeit und verzweifelten Aggressionen in den Texten entsteht nicht nur ein spannender Kontrast, sondern auch eine wichtige Identifikationsfläche für alle Periodenmäuse.
„Du schaust mich an und ich schau weg /
Ertrage kaum, wie du mich erblickst /
Du glaubst, ich kann dich nicht mehr sehen /
Alles kotzt mich an, ich will nur gehen“
Begleitet von der melancholischen Piano-Melodie, die von Izzy Menteingespielt wurde, besingt Gigolo Tears mit Zeilen wie „Ich hab PMS / Sogar mein Babyface ist heute Resting Bitch, yes“ oder „Ich kann nicht raus aus meiner Haut / Ich bin aggro, will alles zerhauen“ die dramatische Unausweichlichkeit der eigenen Hormone. Im dazugehörigen Musikvideo erzählt Gigolo Tears gemeinsam mit Regisseurin Mone Küsel und DOP Niklas Soestmeyer von dem inneren Wirbelsturm während PMS. Dabei werden die verheerenden PMS-Gedanken, die Menstruierenden in dieser Zeit im Kopf kreisen, von einer rot gekleideten Clique wie Demo-Schilder hochgehalten, um den inneren Kampf aus Verstand, Emotionen und Hormonen sichtbar zu machen.