„Wenn ich einmal sterbe, begrabt mich im Internet“ – doch bevor es soweit ist, veröffentlicht der Berliner Artist und Producer HAXAN seine neue Single „107 KMH“. Gekonnt balanciert HAXAN zwischen selbstproduzierten Rap-, Hardcore- und Industrial-Soundwelten, während er über den Untergang unserer Welt fantasiert. Zwischen Utopie und Dystopie bewegt sich der experimentelle Künstler mit „107 KMH“ durch die Trümmer der futuristischen Großstadt auf der Suche nach den Toren zur Hölle. Nicht nur im Sound, sondern auch im zugehörigen Animationsvideo wird das digitale Ausmaß der Zerstörung deutlich inszeniert – und zeugt damit nicht nur vom möglichen Schicksal unserer Welt, sondern auch dem progressiven musikalischen Weg, auf dem HAXAN sich befindet.
„Willkommen in der Simulation, ewiger Frieden und der sichere Tod / Springbrunnen aus Gold, West-Berlin ist ein Zoo“
Bereits die ersten Worte auf „107 KMH“ zeigen unmissverständlich, welche Thematik HAXAN in den darauffolgenden vier Minuten seiner virtuellen Flucht begleitet. Mit 107 km/h sprintet der Berliner Musiker in Richtung Hölle, während die Welt, die vorher einmal war, um ihn herum zu Staub zerfällt. Für die einen mag das eine beängstigende Dystopie sein – mit Blick auf den Zustand des Hier und Jetzt ist es für HAXAN viel eher eine Utopie. „Meld‘mich noch immer viel zu selten bei denen, die ich lieb’, ich hab‘ Angst, dass wenn sie sterben, ich ’ne Träne vergieß‘, paradox“reflektiert HAXAN auch seine persönliche Position und kommt dabei zu dem Schluss, dass hier nichts mehr zu retten ist. Visualisiert wird die Flucht vor der Simulation passenderweise durch ein animiertes Video in Gaming-Optik, das den HAXAN-Avatar bei seinem Kampf gegen den Feind quer durch das digitale Berlin hinweg begleitet, bevor von ihm nur noch Schutt übrig ist.
Das Musikvideo findet ihr hier: